Azimutaler Betrieb: Zur Beobachtung am Tage bieten sich Sonne, Mond, Merkur,
Venus, Jupiter, Saturn und einige Sterne an. Dazu richte ich das
Teleskop möglichst genau aus: waagerechte Aufstellung sowie eine
genaue Südrichtung lt. Kompass. Die Dreibeinschraube drehe ich
noch nicht ganz fest. Danach wird das LX200 angeschaltet. Ist das
Teleskop nach ein paar Sekunden bereit, wähle ich eines der oben
genannten Objekte (bei der Sonne ist ein Sonnenfilter zu
verwenden!) mit der GOTO-Funktion. Die Sonne muss mittels
bekannter Koordinaten eingestellt werden. Dann schaue ich - sofern es sich nicht
um die Sonne handelt - durch
den 8x50-Sucher und drehe den gesamten Teleskopsockel, bis der
Azimutwinkel übereinstimmt. Nun drehe ich die Dreibeinschraube
fest. Es kann - wenn nötig - eine genaue Justierung erfolgen, da
nun andere helle Sterne mit der GOTO-Funktion problemlos gefunden
werden.
Bei blauem Himmel können Sterne bis zur 1m5-ten Größe
im Sucher ohne Anstrengungen aufgefunden werden. An einem klaren
Sommertag konnte ich in 70 ° Höhe einen Stern der Größe 5m2
einwandfrei bei 77-facher Vergrößerung erkennen. Dabei half die
zuverlässige Ausrichtung des LX200 natürlich sehr. Das Programm Guide zeigt
sogar zur eingestellten Zeit die visuelle Grenzgröße an. Tagsüber nennt Guide
die Grenzgröße von -4m6.
Die
Fotografie von Venus und Merkur erscheint mir tagsüber
sinnvoller. Zum Einen ist der Kontrast zwischen Objekt und
Hintergrund gering und zugleich ausreichend, und zum Anderen ist
bei diesen beiden Planeten naturgemäß nahezu keine Struktur zu
sehen und daher ein Kontrastverlust weniger störend.
Man sollte sich der Gefahren der Tagbeobachtung bewusst sein: Die
Beobachtung in Sonnenrichtung erwärmt den Tubus. Auch wenn das
Teleskop nicht in genauer Sonnenrichtung ausgerichtet ist aber im
Sonnenlicht steht, erwärmt es sich stark da der Tubus wenig belüftet
ist. Weiterhin hinterlassen Insekten Exkremente oder Blütenstaub
und ähnliches. Ist dies ausgehrtet, ist ein Reinigen der
optischen Flächen sehr aufwendig und schadet natürlich dem
Teleskop.
Auf alle Fälle sollte die richtige Fokussierung
vorhanden sein. Hat man das Teleskop nicht fokussiert, kann es sehr sehr lange
dauern, bis man den Fokus findet.
Letzte Änderung: 2007-12-28