Kometen

Mein Interesse an Kometen hält sich in Grenzen. Visuell sind sie meistens nur ab 13 mag zu beobachten; sie sind meistens in geringem Winkelabstand zur Sonne, was die Beobachtung zur morgendlichen und abendlichen Dämmerung erfordert. Auch können sie durch ihre diffuse Erscheinung nicht so einfach wie Sterne oder Kleinplaneten erkannt werden. So habe ich mich immer stark zurückgehalten Kometen zu beobachten.

2006-07-19 Komet P/Barnard (177P)

Dieser Komet wurde am 24. Juni 1889 durch E.E. Barnard (USA) entdeckt; am 23. Juni 2006 erfolgte die Wiederentdeckung durch LINEAR. Hier gibt es weitere Informationen. Angegeben ist jeweils die Mitte der Aufnahmezeit bei einer Belichtungszeit von 30 Sekunden. Neun Positionsmessungen konnte ich an die Internationale Astronomische Union melden.

Just am 19. Juli hatte der Komet den geringsten Abstand zur Erde. Als ich am nächsten Tag die Geschichte dieses Kometen herausfand war die Überraschung groß! Komet P/Barnard (177P) - Sequenz von 6 Bildausschnitten über 10 Minuten; der Komet bewegt sich einige Bildpunkte von unten nach oben
Komet P/Barnard (177P);
 

2005-12-30 Komet Schwassmann-Wachmann 29P

Wieder einmal sah ich zufällig beim Orten von Kleinplaneten, dass sich ein 15 mag heller Komet in der Nähe meiner Beobachtungsrichtung befand.

Unten zu sehendes Bild entstand in der letzten Beobachtungsnacht in 2005. Die Entstehung der dunklen Flecken erklärt sich folgendermaßen: Zwischen Außenwelt und Aufnahmechip ist ein isolierter Bereich, der möglichst wenig Luftfeuchtigkeit haben sollte. Der Aufnahmechip wird um einige Grad (z.B. 30 Grad) gegenüber der Umgebungstemperatur heruntergekühlt um ein qualitativ besseres Bild zu erhalten. Wenn nun die Luftfeuchte im isolierten Bereich zu hoch ist, bilden sich Eiskristalle und lenken die einfallenden Photonen ab. Die dunklen Bereiche entstehen somit. Wird die Kamera weiter gekühlt erkennt man das Wachsen der Kristalle in einer Vorzugsrichtung. Das ist auf diesem Bild auch gut zu erkennen.

Bei dieser Aufnahme hatte der Aufnahmechip eine Temperatur von etwa -46 Grad Celsius.


Der Komet im Sternbild Fische; die schwächsten Objekte haben eine Helligkeit von gut 18 mag

Sonnensystemansicht mit Planetenörtern sowie Komet
Ort des Kometen zum Aufnahmezeitpunkt; er befindet sich deutlich oberhalb der Ekliptik

 

Am 2003-08-22 entschloss ich mich auch einmal einen Kometen fotografisch festzuhalten.

C/2003 K4 wurde gewählt, da er fast im Zenit beobachtbar war und eine Helligkeit von 14 mag hat. Ein Schweif ist zum Aufnahmezeitpunkt nicht zu erkennen. Der Komet befand sich noch 4,8 AE von der Erde entfernt und bewegte sich mit 0,72 "/Minute. Er tritt "steil" ins Sonnensystem ein und wird im weiteren Verlauf hoffentlich noch heller werden. Unten eine Bildfolge aus 5 Bildern mit den Aufnahmezeitpunkten (Norden oben, Osten links).


Aufnahmeserie vom Kometen C/2003 K4

C/2003 K4
Alle 5 Bilder übereinander gestapelt (am Kometen ausgerichtet); der Komet ist als runder Punkt zu sehen; die Sterne haben sich zu Strichen gezogen

Auch bei diesem Bilderstapel ist kein Schweif zu erkennen.


Letzte Änderung: 2009-01-26