Beobachtungen des Mars

August 2003 Marsopposition

Im August 2003 näherten sich Mars und Erde ungewöhnlich nahe an. Auch die besondere Opposition des Mars führte zu der Idee, erstmals in Deutschland den Tag der Astronomie ins Leben zu rufen. Seit 2003 findet dieser Tag jährlich statt. Institutionen, Planetarien, Amateure und jeder an der Astronomie Interessierte ist eingeladen sich an diesem Tag zu beteiligen und der Bevölkerung an der Astronomie teilhaben zu lassen.

Unten ist ein Bild zu sehen, welches ich mit einer Digitalkamera Sony DSC F505 und dem LX200 mit einem Okular gemacht habe. Gegenübergestellt ist eine Simulation die mit dem Programm Guide erzeugt wurde. Die dunklen Gebiete sowie die südliche Polregion sind deutlich zu erkennen.

Draufsicht Sonnensystem mit den inneren Planeten; Erde und Mars stehen an der engsten Stelle Gleiches Szenario wie links; jedoch ist die Lage in Bezug auf die Ekliptik zu erkennen. Mars ist unterhalb der Ekliptik
Positionen der inneren Planeten Ende August 2003. Durch die nicht konzentrischen Bahnen der Planeten ist die Entfernung zwischen Planeten zu jeder Opposition anders. Im Monat August können sich Erde und Mars besonders nahe kommen, wenn sie sich gerade beide in diesem Abschnitt ihrer Umläufe befinden. Zu erkennen ist links, das die Bahn des Mars zu diesem Zeitpunkt deutlich südlich der Ekliptik verläuft. Hinzu kommt, das sich die Neigung der Erdachse im August in Richtung Sonne neigt. Diese beiden Umstände führen dazu, das der Mars in diesem Zeitraum von Europa aus gesehen relativ niedrig am Himmel zu beobachten ist.

Gegenüberstellung einer Aufnahme des Mars mit einer Simulation

 

2003-08-03 - Deimos

In diesem Monat kommen sich der Planet Erde und der Planet Mars besonders nahe. Das gab mir Anlass auch mal nach den Monden (korrekterweise muss man Satelliten sagen) Phobos und Deimos zu fahnden. Grundsätzlich ist das Problem, dass Planeten gegenüber ihren Monden um ein vielfaches heller sind und so eine Aufnahme von Monden und Planet auf einer Aufnahme sehr schwierig ist. Das menschliche Auge hat es da einfacher: Es passt seine Blende auf die Lichtstärke des beobachteten Bereiches an. Dank der CCD-Technik kann aber eine sehr große Helligkeitsdynamik aufgezeichnet werden. Unten ist eine Zusammenstellung dreier Bilder wiedergegeben. 

Mars und Deimos
Zusammenstellung dreier Bilder die den Mars und seinen Mond Deimos zeigen

Das oberste ist ein Bild, wie es ein Bildanzeigeprogramm darstellt. Zu sehen ist das Licht des Mars welches vielfach größer ist als der Planet selbst (siehe dazu unterstes Bild). Lediglich ein paar Sterne werden außerhalb erkannt (Kreise deuten dies an). Der Stern im grünen Kreis links hat eine Helligkeit von 14,3 m.

Das mittlere Bild zeigt das obere Bild nach Änderung von Kontrast und Helligkeit. Hier sind zusätzlich zwei kleine Bildpunkte am Rand des Lichtkreises des Mars zu erkennen. Der Stern mit der Helligkeit 12,15 mag ist bereits schwächer als Deimos. Unten schließlich ist das Bild gezeigt wie es ein Planetariumsprogramm anzeigt. Der tatschliche Durchmesser des Mars sowie die Monde Phobos und Deimos sind zu sehen.

Deimos ist 11,7 mag hell während Mars -2,3 mag hat. Dies ist ein Helligkeitsunterschied von

= 398.107 also etwa vierhunderttausend-fach

Deimos hat eine Umlaufzeit von etwa 31 Stunden. Eine weitere Aufnahme die Deimos zu einem späteren Zeitpunkt zeigt konnte ich leider nicht anfertigen, da Bäume die Sicht versperrten. Die Belichtungszeit betrug 8 Sekunden. Mitte der Aufnahmezeit: 2003-08-03 2:20:04 MESZ, Mars befand sich 25 über dem Horizont in einer Entfernung von 61.680.277 km. Deimos befand sich in der Entfernung von 1,2' zum Mars. Deimos' Größe ist 7,1 km x 6,1 km x 5,5 km.

Die von mir verwendete CCD-Kamera hat ein Anti-Blooming-Gate (ABG), welches ein " überspringen" großer Helligkeiten auf benachbarte Pixel verhindert. Mit einer Non-Anti-Blooming-Gate (NABG) CCD-Kamera wäre die Auffindung des Deimos bei der verwendeten Belichtungszeit in diesem Fall vielleicht gar nicht möglich gewesen.

Bei kürzerer Belichtungszeit sollten die Monde von vornherein besser zu sehen sein.


Letzte Änderung: 2008-05-17