Aufnahmen vom Mond

Erde-Mond-System
Dieses Bild zeigt maßstabsgerecht die Erde, den Mond und die mittlere Entfernung der beiden. Angedeutet sind auch der Minimal- und der Maximalabstand des Mondes

2007-08-05

Unbeleuchteter Teil des Mondes und Sterne
In nur 13 Grad Höhe fotografierte ich den Mond mit einigen Sternen. Es ist erstaunlich, das Sterne mit Helligkeiten von unter 11 mag auch noch nahe beim Mondrand nachweisbar sind (rot). Der stark überbelichtete linke Teil des Bildes ist nicht auf den von der Sonne beleuchteten Teil des Mondes zurückzuführen. Der beleuchtete Teil ist noch mindestens 2 Grad vom Bildrand entfernt

 

Mond, 9,25 Tage nach Neumond

Gezeigt ist ein Ausschnitt einer Aufnahme des Mondes. Die Aufnahme entstand bei zunehmendem Mond beim Mondalter von 9,25 Tagen nach Neumond am 24.5.1999 gegen 20.07 MEZ. Er ist zu 74,8 % beleuchtet und hat eine Helligkeit von -12m1. Der Mond befand sich zum Aufnahmezeitpunkt 39,5 ° über dem Horizont. Zu sehen ist der Krater Plato mit einem Durchmesser von 101 km, durchschnittliche Tiefe von 1000 m. Einzelne Gipfel im östlichen und westlichen Wall ragen mehr als 2000 m über dem Kratergrund. Auf dem Grund sind zahlreiche Kleinkrater und Gruben (Testobjekte für größere Fernrohre). Unterhalb von Plato ist das Mare Imbrium (Regenmeer) zu sehen. Von Plato zum rechten Bildrand erstreckt sich Montes Alpes. Rechts unterhalb von Plato ist der helle Berg Mons Pico. Mons Pico ist ein isoliertes Bergmassiv mit einer Basis von 15 km x 25 km 2400 m hoch. Sonnenaufgang ist am 1. Tag nach dem 1. Viertel; Sonnenuntergang einen Tag nach dem letzten Viertel. Am rechten Bildrand im unteren Bereich ist Mons Piton zu sehen. Mons Piton ist ein charakteristisches isoliertes Gebirgsmassiv, bis zu 2250 m über dem Niveau des Regenmeeres Aufragend. Der Durchmesser seiner Basis (25 km) beträgt etwa das Elffache seiner Höhe. Es handelt sich also um eine relativ flache Formation mit sanften Hängen. Sonnenaufgang ist im 1. Viertel, Sonnenuntergang im letzten Viertel.

Die Aufnahme erfolgte in Okularprojektion (26 mm Okularbrennweite, 2000 mm Hauptspiegelbrennweite) mit einer äquivalentbrennweite von etwa 5 m. Ein Graufilter zur Helligkeitsminderung wurde verwendet. Das resultierende Dia wurde als 10x15 cm Bild zu Papier gebracht und mit 200 dpi gescannt.

Um sich vorstellen zu können, wie sich die scheinbare Größe sowie der Sichtwinkel auf den Mond verändert, ist das hier gezeigte bewegte Bild sehr aussagekräftig. Der variierende Abstand sowie die sich ändernden Sichtwinkel sind sehr gut zu erkennen.

Mond und Krater Plato
Mit Guide erstelltes Bild. Bei Plato steht die Sonne etwa 7 ° über dem Horizont. Anhand der Längen- und Breitengrade (alle 30 °) ist die Lage des Mondes zu erkennen.

Erde
Der Blick von Plato zur Erde zeigt, dass in Deutschland gerade die Nacht begonnen hat (die Erde dreht sich von links nach rechts, die Sonne ist links). Von Plato aus steht die Erde zu diesem Zeitpunkt im Süden bei einer Höhe von 33 °. Die Erde ist in Bezug auf den Horizont nahezu immer an der gleichen Stelle, wenn wir auf dem Mond wären. Nur die Phase ändert sich. Dies ist so, weil der Mond der Erde immer die nahezu gleiche Seite zeigt.
Die Erde erscheint uns am Himmel etwa 4 mal so groß wie der Mond. Bei "Vollerde" - in Anlehnung an den Vollmond - sollte es möglich sein, auf der Nachtseite des Mondes Zeitung zu lesen!

Unter Web-Cam-Aufnahmen habe ich mittlerweile erneut diese Region aufgenommen.


Letzte Änderung: 2008-02-20